Nashörner in Afrika
Begegnungen mit den letzten Giganten
Das afrikanische Nashorn
Wer einem Nashorn in freier Wildbahn begegnet, erlebt einen der seltensten und bewegendsten Momente einer Afrikareise.
Mit ihrer massigen Statur, dem charakteristischen Horn und einem gemächlichen, aber kraftvollen Auftreten wirken Nashörner wie Überlebende aus einer anderen Zeit – und genau das sind sie: lebende Fossilien, deren Existenz heute stärker denn je bedroht ist.
In Afrika leben zwei Arten von Nashörnern: das Breitmaulnashorn (White Rhino), das mit seiner breiten Schnauze friedlich Grasflächen durchstreift, sowie das deutlich seltener gewordene Spitzmaulnashorn (Black Rhino), das eher scheu ist und sich bevorzugt in dichterem Buschland aufhält. Beide Arten sind faszinierend zu beobachten – wenn man das große Glück hat, ihnen zu begegnen.
Tatsächlich sind Nashörner heute auf vielen Safaris nicht mehr selbstverständlich zu sehen. Ihr Schutz bedarf erheblicher Anstrengungen, und viele Reservate setzen auf gezielten Artenschutz, aufwändige Überwachung und begrenzten Zugang. Umso kostbarer ist es, wenn Reisende mit professionellen Guides in ausgewählten Schutzgebieten auf ein Nashorn treffen.
Wie realistisch ist es, Nashörner auf Safari zu sehen?
Nashörner gehören zu den beeindruckendsten und zugleich seltensten Tieren, die man auf einer Safari in Afrika beobachten kann. Die Chancen, eines in freier Wildbahn zu sehen, hängen stark von der gewählten Region, der Jahreszeit, dem Verhalten der Tiere und der Erfahrung der Guides ab.
Breitmaulnashörner sind vergleichsweise gut zu beobachten – besonders in geschützten Reservaten wie dem Kruger-Nationalpark (Südafrika), dem Etosha-Nationalpark (Namibia) oder in privaten Schutzgebieten wie Hluhluwe (Quelle: Hluhluwe Game Reserve). Diese Tiere sind tagaktiv, meist friedlich und halten sich gerne auf offenen Grasflächen oder in der Nähe von Wasserlöchern auf. In diesen Gebieten stehen die Chancen gut, sie während einer klassischen Pirschfahrt oder an Wasserstellen zu sehen – mit dem nötigen Respekt und Abstand.
Spitzmaulnashörner sind deutlich scheuer, meist dämmerungs- oder nachtaktiv und leben oft zurückgezogen in dichter Vegetation. Ihre Sichtung gilt als stilles Safari-Highlight – eher selten, dafür umso eindrücklicher. In Regionen wie dem Ngorongoro-Krater (Tansania) oder im Damaraland (Namibia) gibt es Populationen, die man mit erfahrenen Guides aufspüren kann. Viele Lodges bieten spezielle Tracking-Ausflüge an, bei denen man die Tiere zu Fuß oder per Fahrzeug aufspürt – immer unter strengen Schutzrichtlinien.
Die besten Safari-Regionen
um Spitz- und Breitmaulnashörner in Afrika zu besichtigen
Einige Regionen Afrikas haben sich seit Jahrzehnten dem Schutz der bedrohten Dickhäuter verschrieben und bieten heute besonders gute Beobachtungsmöglichkeiten.

Südafrika
Kruger-Nationalpark & Hluhluwe-iMfolozi
Südafrika gilt als eine der besten Destinationen, um Nashörner zu beobachten – vor allem Breitmaulnashörner.
Der Kruger-Nationalpark und seine angrenzenden privaten Reservate bieten ideale Bedingungen für Safari-Erlebnisse mit hoher Sichtungswahrscheinlichkeit. Besonders hervorzuheben ist das älteste Schutzgebiet Afrikas – hier begann der Schutz der Nashörner, der bis heute Früchte trägt.
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Namibia
Etosha-Nationalpark & Damaraland
In Namibia lebt eine der letzten wildlebenden Populationen der Spitzmaulnashörner.
Während sich im Etosha-Nationalpark besonders gute Chancen auf Sichtungen an Wasserlöchern bieten, ist das abgelegene Damaraland für geführte Tracking-Erlebnisse bekannt – dort spürt man die seltenen Wüstennashörner mit speziell ausgebildeten Fährtenlesern auf.
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Tansania
Ngorongoro-Krater
Im geschützten Kessel des Ngorongoro-Kraters lebt eine kleine, aber stabile Population an Spitzmaulnashörnern.
Die dichte Tierwelt und das begrenzte Areal machen die Chancen auf Sichtungen vergleichsweise hoch – insbesondere bei Sonnenaufgang oder in den kühleren Morgenstunden.
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Kenia
Lewa Wildlife Conservancy & Ol Pejeta Conservancy
Kenia setzt zunehmend auf Schutzgebiete und private Reservate, um Nashörner zu bewahren.
Das Ol Pejeta Conservancy ist Heimat des letzten nördlichen Breitmaulnashorns und beherbergt auch viele Spitz- und Breitmaulnashörner – hier sind Sichtungen in exklusiver, ruhiger Atmosphäre möglich.
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Vom Aussterben bedroht
Nashörner zählen zu den am stärksten bedrohten Großsäugetieren Afrikas. Ihr imposantes Horn, Symbol uralter Stärke und Eleganz, ist zugleich ihr größtes Risiko: Auf dem Schwarzmarkt werden Rhino-Hörner noch immer zu horrenden Preisen gehandelt – ein Umstand, der Wilderer zu brutaler Jagd treibt. Trotz internationalem Handelsverbot hält die Nachfrage in Teilen Asiens an, wo dem Horn fälschlicherweise medizinische Wirkung zugesprochen wird.
Afrikanische Nationalparks, Anti-Wilderer-Einheiten und internationale Schutzprojekte leisten täglich enorme Arbeit, um Nashörner zu schützen: durch GPS-Überwachung, Entwaffnung von Wildererbanden und nachhaltigen Tourismus wie helpingrhinos.org berichtete.
Safari-Gäste, die Nashörner beobachten, unterstützen mit ihren Reiseausgaben direkt den Erhalt dieser Tiere – und helfen dabei, ein stilles Verschwinden aufzuhalten.
Der Anblick eines Nashorns in freier Wildbahn ist heute nicht nur ein Naturerlebnis, sondern ein Privileg – und ein stiller Appell, diese uralten Wesen zu bewahren.
Reisevorschlag vom Afrika-Experten
Mit Nashörnern, Migration & Big Five im Fokus – Best of Nordtansania
Unsere „Best of Nordtansania“-Reise ist hervorragend geeignet, um Nashörner in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten – insbesondere im Ngorongoro-Krater, wo noch stabile Populationen des Spitzmaulnashorns leben. Dank der Kombination aus Serengeti, Tarangire und Ngorongoro ermöglicht diese Safari nicht nur die Beobachtung zahlreicher Wildarten, sondern auch gezielte Einsätze in Bereichen, in denen Nashörner besser Chancen haben, gesichtet zu werden.
Erfahrene Guides erkennen Spuren, wissen um Verhaltensmuster und können Besuchende zu idealen Aussichtspunkten führen – mit Respekt und Sicherheit. Diese Reise bietet die Möglichkeit, Nashörner mit Ruhe, Tiefe und dem Wissen echter Afrika-Spezialisten zu erleben.
zur Reise "Best of Nordtansania"Wissenswertes
Häufige Fragen von Reisenden über Nashörner – von unseren Afrika-Experten beantwortet
Wo in Afrika gibt es Nashörner?
Afrikanische Nashörner leben vor allem im südlichen und östlichen Afrika. Sie sind in verschiedenen Schutzgebieten, Nationalparks und privaten Wildreservaten heimisch. Die größten Populationen finden sich in Südafrika, Namibia, Kenia, Tansania, Botswana und Simbabwe. Manche Regionen sind vollständig umzäunt und streng überwacht, um die Tiere vor Wilderei zu schützen – andere setzen auf großflächige Wildschutzgebiete mit intensiver Beobachtung durch Rangerteams.
Wie viele afrikanische Nashörner gibt es?
Der Bestand afrikanischer Nashörner hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert – teils erholt, teils stark dezimiert durch Wilderei.
Aktuelle Schätzungen durch rhinos.org (Stand Ende 2024) gehen von rund:
15.752 Breitmaulnashörnern (mehrheitlich in Südafrika)
6.788 Spitzmaulnashörnern (verteilt auf mehrere Länder)
Obwohl Schutzmaßnahmen greifen, bleiben beide Arten stark gefährdet – vor allem durch illegalen Handel mit Horn. Einige Schutzgebiete arbeiten mit Umsiedlungsprogrammen und GPS-Tracking, um die Tiere besser zu schützen.
In welchen Ländern gibt es Nashörner?
Nashörner kommen heute vor allem in diesen Ländern Afrikas vor:
Südafrika – größte Population weltweit, besonders in Kruger und KwaZulu-Natal
Namibia – stark engagiert im Nashornschutz, u. a. im Etosha-Nationalpark
Kenia – insbesondere in Schutzgebieten wie Ol Pejeta oder Lewa Downs
Tansania – Ngorongoro-Krater & Serengeti beherbergen wenige, aber geschützte Exemplare
Botswana – gezielte Wiederansiedlung, u. a. im Okavango-Delta
Simbabwe – unter anderem im Matobo-Nationalpark und im Malilangwe Trust
Nicht in allen Ländern sind Nashörner leicht zu sehen – manche Regionen erfordern Geduld und erfahrene Guides. Doch wenn man ihnen begegnet, ist es ein tief bewegender Moment.
Wie markieren Nashörner ihr Revier?
Nashörner sind äußerst territoriale Tiere. Sie kommunizieren über eine faszinierende Mischung aus Duftstoffen und Spuren: Mit Urin, Dunghaufen (sogenannten Latrinen) und kräftigen Scharrbewegungen zeigen sie Artgenossen klar, welches Gebiet ihnen gehört, wie Namibia Rundreise berichtet. Diese geruchs- und sichtbaren Markierungen sind ein stilles, aber wirkungsvolles Mittel zur Revierabgrenzung – und Teil eines komplexen Sozialverhaltens, das man oft entlang von Nashornpfaden in freier Wildbahn beobachten kann.
Warum sind Nashörner so bedroht?
Trotz jahrzehntelanger Schutzmaßnahmen bleibt der illegale Handel mit Nashornhorn eine der größten Bedrohungen für diese faszinierenden Tiere. Der Grund: In einigen Teilen Asiens, insbesondere in Vietnam und China, wird dem Horn – zu Pulver gemahlen – eine medizinische oder statussymbolische Wirkung nachgesagt, obwohl dies wissenschaftlich nicht belegt ist. Nashornhorn besteht ausschließlich aus Keratin, dem gleichen Stoff wie unsere Fingernägel.
Auf dem Schwarzmarkt erzielen Rhinohorn-Hörner extrem hohe Preise, zum Teil über 50.000 Euro pro Kilogramm – mehr als Gold oder Kokain. Diese wirtschaftliche Verlockung treibt organisierte Wilderei-Netzwerke an, die oft gewaltsam und mit modernen Mitteln wie Drohnen oder Nachtsichtgeräten vorgehen.
Viele afrikanische Länder reagieren mit strengem Schutz, bewaffnetem Anti-Wilderei-Personal und GPS-Überwachung einzelner Tiere. Einige Schutzgebiete enthornen Nashörner schmerzfrei unter Betäubung, um sie für Wilderer unattraktiv zu machen – ein dramatischer, aber in manchen Fällen notwendiger Schritt zum Schutz des Lebens.
Safari mit Nashorn-Sichtung?
Die Chance, einem Nashorn in freier Wildbahn zu begegnen, ist für viele ein Höhepunkt jeder Afrika-Reise – aber längst keine Selbstverständlichkeit. Die wenigen verbliebenen Schutzgebiete, in denen Spitz- und Breitmaulnashörner noch leben, wollen gezielt gewählt sein.
Mit unserem Safari-Planer gestalten wir Ihre individuelle Afrikareise so, dass Sie nicht nur unvergessliche Tierbeobachtungen erleben, sondern auch aktiv Schutzprojekte unterstützen – etwa in Tansania, Südafrika oder Namibia.
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