Die Große Wanderung in Tansania
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Ein ewiger Kreislauf in Bewegung
Es gibt Naturschauspiele, die kann man sich vorstellen. Und dann gibt es Ereignisse, die muss man mit eigenen Augen gesehen, mit allen Sinnen erlebt haben.
Die Große Wanderung (Great Migration) in der Serengeti gehört zweifellos zu Letzteren. Jedes Jahr setzen sich mehr als zwei Millionen Tiere – allen voran Gnus, begleitet von Zebras, Gazellen und Elenantilopen – in Bewegung, auf einer Reise, die geprägt ist von uralten Instinkten, dramatischen Begegnungen und einer schier unbändigen Kraft des Lebens.
Die Migration ist keine Reise mit Anfang und Ende, sondern ein immerwährender Zyklus.
Angetrieben vom Wechsel der Regen- und Trockenzeiten und dem damit verbundenen Wachstum frischer Gräser, folgen die Herden einer Route, die sie durch die endlosen Ebenen der Serengeti in Tansania und die Masai Mara in Kenia führt.
Über eine Millionen Gnus und Zebras ziehen durch die Serengeti – die Große Migration ist ein Naturwunder, das sich perfekt mit einer Safari verbinden lässt.
Die Great Migration im Jahresverlauf
Ein Naturwunder in fünf eindrucksvollen Phasen
Die Große Wanderung (Great Migration) ist kein punktuelles Ereignis, sondern ein kontinuierlicher Kreislauf - ein Wechselspiel aus Bewegung, Instinkt und Überleben. Über das gesamte Jahr hinweg zieht eine gewaltige Masse an Tieren – vor allem Gnus, aber auch Zebras und Gazellen – durch die weiten Savannen Ostafrikas, immer auf der Suche nach frischem Gras und Wasser. Dabei durchqueren sie unterschiedliche Landschaften, überwinden natürliche Hindernisse und erleben dramatische Momente, die tief in Erinnerung bleiben.
Jede Phase dieser Reise hat ihren eigenen Charakter: mal sanft und voller Hoffnung, mal wild und erbarmungslos.
Januar bis März – Die Kalbungszeit im Süden der Serengeti
In den offenen Ebenen rund um Ndutu und das Ngorongoro-Hochland im Süden der Serengeti beginnt das neue Jahr mit einem gewaltigen Schauspiel des Lebens. In nur wenigen Wochen bringen die Gnu-Kühe rund 500.000 Kälber zur Welt – fast synchron und wie auf ein geheimes Signal der Natur abgestimmt.
Das frische, saftige Gras bietet ideale Bedingungen für die Aufzucht, das Licht ist weich, die Landschaft wirkt friedlich. Doch dieser Schein trügt: Die Dichte an Beutetieren lockt Raubkatzen an. Löwen, Hyänen, Schakale und Leoparden nutzen jede Gelegenheit. Es ist ein Zeitfenster voller Hoffnung und Gefahr – ein zutiefst bewegendes Erlebnis für Safarigäste.
April bis Mai – Aufbruch in die Weite
Sobald die Regenzeit langsam endet, verwandeln sich die grünen Ebenen in trockenes Grasland. Die Herden folgen dem uralten Instinkt und brechen auf – Richtung Nordwesten. Ihr Ziel: der Western Corridor, ein schmaler Landstreifen mit dichter Vegetation, gesäumt von Akazienwäldern, kleinen Flüssen und dunkler Erde.
Diese Phase ist geprägt von Bewegung. Die Herden marschieren in endlosen Linien über die Savanne, begleitet von dramatischem Wetter: wechselhafte Himmel, vereinzelte Gewitter, dampfender Boden. Für Fotografen und Naturfreunde eine goldene Zeit – ruhig, wildromantisch und atmosphärisch.
Juni bis Juli – Flussüberquerung am Grumeti
Jetzt erreicht die Reise ihren ersten gefährlichen Höhepunkt: den Grumeti-Fluss. Das Wasser ist trüb, schwer und langsam – doch tödlich. Unter der Oberfläche lauern riesige Nilkrokodile, die nur auf den Moment des Sprungs warten.
Die Herden zögern, gruppieren sich, laufen dann los. Manche werden mitgerissen, andere erreichen zitternd das rettende Ufer. Für Gäste einer Safari ist es eine packende Szene: voller Energie, Spannung, Wildheit. Wer das Glück hat, zur richtigen Zeit am Grumeti zu sein, erlebt Afrika in seiner rohesten Form.
August bis Oktober – Drama am Mara-Fluss
Der Höhepunkt der Großen Migration ist erreicht: Die Tiere stehen am Mara-Fluss im Norden der Serengeti, kurz vor der Grenze zur Masai Mara in Kenia. Hier kulminiert das Drama der Reise.
Die Ufer sind steil, das Wasser tief, die Strömung stark – und doch wagen es Tausende gleichzeitig. In gewaltigen Wellen springen die Gnus in den Fluss, kämpfen sich ans andere Ufer, trotzen Räubern, Felsen, Strudeln. Die Szenen sind atemberaubend, chaotisch, gewaltig – kein Wunder, dass sie zu den bekanntesten Naturaufnahmen Afrikas gehören.
Wer zu dieser Zeit eine Safari macht, erlebt das vielleicht intensivste Naturspektakel des Kontinents – roh, episch, unvergesslich.
November bis Dezember – Die Rückkehr
Mit dem Einsetzen der kurzen Regenzeit beginnt die letzte Etappe: Die Tiere kehren zurück in den Süden, dorthin, wo bald neues Leben wachsen wird. Das Gras beginnt zu sprießen, die Luft ist mild, und eine sanfte Stille liegt über der Savanne.
Die Bewegung ist nun nicht mehr dramatisch, sondern fast meditativ. Die Herden verteilen sich, fressen sich satt, bereiten sich unbewusst auf die nächste Kalbungszeit vor. *Für Reisende ist dies eine gute Zeit für intensive *Tierbeobachtungen ohne große Menschenmengen – eine Phase voller Licht, Weite und innerer Ruhe.
Die Tierwelt im Schatten der Migration
Wo die Gnus ziehen, sind die Jäger nicht weit.
Die Große Migration ist weit mehr als nur die Bewegung von Millionen Huftieren. Sie ist ein Wanderzirkus des Lebens – und mit ihm reisen auch all jene, die von dieser gewaltigen Dynamik profitieren: Raubtiere, Aasfresser und Opportunisten, die sich an den Puls dieser Bewegung hängen.
Löwen gehören zu den sichtbarsten Begleitern der Herden. Vor allem im Süden der Serengeti, rund um Ndutu, sind sie während der Kalbungszeit besonders aktiv. Hier nutzen sie die hohe Dichte an Jungtieren für leichte Beute. Geparden hingegen setzen auf Schnelligkeit und offene Ebenen – perfekte Bedingungen herrschen zwischen März und Mai.
Hyänenrudel, oft unterschätzt, spielen eine Schlüsselrolle im Kreislauf der Savanne. Sie folgen den Herden durch alle Regionen, räumen auf, was übrig bleibt, und jagen mit erstaunlicher Effizienz. Leoparden agieren diskreter – sie lauern in Bäumen, oft an Flussläufen, und lassen sich mit etwas Glück bei der Beuteverwertung beobachten.
Dann wären da noch die Krokodile, die in Flüssen wie dem Grumeti und Mara ihre Bühne finden. Ihre Überfälle während der Überquerungen sind legendär – nicht nur gefährlich, sondern auch spektakulär.
Begleitend dazu finden sich oft große Schwärme von Geiern, Marabus und Schreiseeadlern, die über Aas kreisen und so den ökologischen Kreislauf abrunden. Auch kleinere Arten wie Mangusten, Schakale und Honigdachse lassen sich – mit einem geübten Guide – entlang der Migrationsrouten aufspüren.
Wer eine Safari zur Großen Migration macht, bekommt weit mehr geboten als wandernde Gnus: Es ist ein komplettes Ökosystem in Bewegung, bei dem jedes Tier – ob Jäger oder Gejagter – eine Rolle spielt.
Die perfekte Safari zur Großen Wanderung planen
Wo Sie wann sein sollten – und wie Sie mittendrin statt nur dabei sind.
Die Große Migration lässt sich das ganze Jahr über beobachten – aber nicht überall zur gleichen Zeit.
Wer die Höhepunkte dieses Naturschauspiels erleben möchte, sollte seinen Reisezeitraum gezielt planen. Als Afrika-Spezialisten helfen wir dabei, genau die richtige Region zur richtigen Zeit zu bereisen – ob mit dem Jeep, dem Buschflugzeug oder zu Fuß.
Safaris erkundenWissenswertes
Zu welcher Jahreszeit kann man die große Tierwanderung beobachten?+
Die Große Tierwanderung (Große Migration) lässt sich das ganze Jahr über beobachten – aber nicht überall zur gleichen Zeit.
Januar bis März eignet sich ideal für Safaris in den Süden der Serengeti – rund um Ndutu und das Ngorongoro-Schutzgebiet. Hier erleben Sie die Kalbungszeit: weite, grüne Ebenen, viele Raubtiere und außergewöhnlich gute Fotomöglichkeiten.
Ab Mai bis Juli verlagert sich das Geschehen in den Western Corridor: Wer sich für mobile Safari-Camps oder weniger frequentierte Routen interessiert, findet hier großartige Möglichkeiten abseits des Mainstreams – inklusive Flussüberquerungen am Grumeti.
August bis Oktober ist Hochsaison im Norden: Kogatende (Tansania) und die Masai Mara (Kenia) sind nun die besten Orte, um die dramatischen Mara-Flussüberquerungen zu erleben. Empfehlenswert sind Lodges mit direktem Blick auf den Fluss oder mobile Camps, die den Herden folgen.
November und Dezember gehören den Rückkehrern – die Serengeti füllt sich wieder, und die Safaris sind ruhiger, aber nicht weniger intensiv. Ideal für alle, die tief in die Tierwelt eintauchen möchten, ohne viele andere Besucher.
Welche Tiere sind an der Great Migration beteiligt?+
Die Hauptdarsteller der Großen Migration sind ohne Zweifel die Gnus – etwa 1,5 Millionen Weißbartgnus machen sich Jahr für Jahr auf den Weg durch die Ebenen der Serengeti und der Masai Mara. Doch sie sind nicht allein: Rund 300.000 Zebras begleiten sie auf ihrer Reise, häufig an der Spitze der Herden, da sie andere Fressgewohnheiten haben und so für eine natürliche Staffelung der Weideflächen sorgen. Hinzu kommen Hunderttausende Thomson-Gazellen, Elenantilopen und Impalas, die Teil des gewaltigen Tierstroms sind.
Doch was diese Wanderung so einzigartig macht, ist das komplexe Zusammenspiel mit anderen Arten. Raubtiere wie Löwen, Hyänen, Geparden und Leoparden folgen den Herden oft über weite Strecken – für sie ist die Migration eine Zeit des Überflusses. Schakale, Geier und Marabus sind als Aasfresser ebenfalls Teil dieses dynamischen Ökosystems.
An den Flüssen wie dem Grumeti oder Mara warten zudem Nilkrokodile, deren Jagdszenen zu den dramatischsten Momenten der Migration gehören. Auch Elefanten, Giraffen, Strauße und viele andere Savannenbewohner kreuzen die Routen oder nutzen die offenen Landschaften der Serengeti für ihre eigenen Wanderungen.
Die Große Migration ist kein isoliertes Ereignis, sondern ein komplexes Zusammenspiel unzähliger Tierarten – ein lebendiger Kreislauf, in dem jedes Lebewesen seine Rolle spielt. Wer dieses Spektakel beobachtet, erhält einen einzigartigen Einblick in das funktionierende Gleichgewicht der afrikanischen Wildnis.
Muss man bei einer Safari mit Menschenmassen rechnen?+
Jein – während der Hochsaison (v. a. August/September in der Masai Mara) kann es in bekannten Hotspots voller werden. Wer ruhigere, exklusive Erlebnisse sucht, wählt bewusst den Süden der Serengeti oder reist in die Zwischenzeiten. Auch private Schutzgebiete oder abgelegene Camps bieten Erlebnisse fernab der typischen Routen.
Wie nah kommt man an die Tiere bei einer Safari heran?+
Sehr nah – mit dem richtigen Guide und dem passenden Camp. Besonders mobile Zeltcamps, die der Migration folgen, bieten hautnahe Erlebnisse. Auch viele Lodges liegen direkt an den Routen. Wichtig ist, sich leise, respektvoll und mit erfahrenem Fahrer/Guide zu bewegen – für ein intensives, aber tierfreundliches Erlebnis.
Die Gnus am Mara-Fluss
Mit donnernden Hufen stürzen sich die Gnus in die Fluten – ein Moment zwischen Instinkt und Überleben. Die Strömung ist stark, das Ufer steil, Krokodile lauern im Wasser. Doch die Herde zögert nicht lange: Wo das eine Tier springt, folgen die anderen.
Diese Szene am Mara-Fluss ist der dramatische Höhepunkt der Großen Migration – roh, wild und voller Energie. Es ist der Moment, in dem Afrika den Atem anhält – und Besucher sprachlos zurückbleiben.